Abstract
Anhaltender Stress kann zu verminderter Leistung, Krankheiten und Fehlzeiten führen, was u. a. eine geringere Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen zur Folge hat. Dieses Kapitel betrachtet das Thema Stress aus der sozialpsychologischen Perspektive, genauer, aus der Perspektive des Social Identity Approach. Dazu wird das Transaktionale Stressmodell von Lazarus um die Komponente der sozialen Identität erweitert. Die beiden Bewertungsdimensionen (primary appraisal: „Ist die Situation belastend für mich?“ und secondary appraisal: „Kann ich mit der Belastung umgehen?“) werden in Situationen differenziert, in denen die personale Identität aktiviert ist und solche, in denen die soziale Identität salient ist. Ist Letzteres der Fall, verschiebt sich die Frage nach dem primary und secondary appraisal in Richtung einer kollektiven Beantwortung, d. h. die Person fragt sich, ob die Situation für die Gruppe belastend ist und ob man sie als Gruppe bewältigen kann. Das Kapitel beginnt mit einem Überblick über den Social Identity Approach und seinen Implikationen für das Transaktionale Stressmodell. Anschließend werden aktuelle Feld- und Laborstudien sowie Meta-Analysen vorgestellt, die für die vorgeschlagene Modellerweiterung sprechen und den Nutzen der neuen, identitätsbasierten Analyse von Stress im Arbeitskontext belegen.
Original language | German |
---|---|
Title of host publication | Handbuch Stress und Kultur |
Editors | Tobias Ringeisen, Petia Genkova, Frederick T. L. Leong |
Publisher | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Pages | 139-154 |
Number of pages | 16 |
ISBN (Electronic) | 9783658277895 |
ISBN (Print) | 9783658277888 |
DOIs | |
Publication status | Published - 1 Nov 2021 |
Keywords
- Gesundheit
- Stress
- Kollektive Selbstwirksamkeit
- Soziale Unterstützung
- Identifikation
- Soziale Identität
- Psychologie